LAWINENWARNDIENST - LAGEBERICHT STEIERMARK

01/12/2019 08:03 AM

Gefahrenstufe für Tourengeher außerhalb der gesicherten Pisten:
2-mäßig
3-erheblich
4-groß


Das Wetter:
Mit teils stürmischem Nordwestwind gestaltet sich das Bergwetter heute Samstag nördlich des Alpenhauptkammes überwiegend bewölkt. Speziell in den Nordstaulagen schneit es mäßig, im Tagesverlauf dann vorübergehend nachlassend. Südlich des Alpenhauptkammes gibt es nur geringfügigen Niederschlag, hier sind am Nachmittag eine paar Auflockerungen zu erwarten. Allgemein deutliche Frostabschwächung mit Werten um -7 Grad in 2000m und -5 Grad in 1500m.

Der Schneedeckenaufbau:
Am Freitag gab es erstmals seit längerem keinen nennenswerten Neuschneezuwachs, stürmischer Wind hat aber den ganz Tag und besonders in der Nacht auf Samstag zu frischen Triebschneeansammlungen geführt, der Samstags tagsüber noch anwächst. Innerhalb der Triebschneeauflage befinden sich Schwachschichten, dieser Teil der Schneedecke ist instabil. Unterhalb von 2000m nimmt das Schneegleiten auf glattem Untergrund (Wiesenhänge, Laubwälder) stark zu, wodurch die Gleitschneelawinenaktivität ansteigt. Es wurden bereits große Gleitschneelawinen beobachtet. In den südlichen Gebirgsgruppen mit geringerer Schneemächtigkeit schwächen kantige Formen unter einem Harschdeckel das Schneedeckenfundament (Altschneeproblem).

Beurteilungen:
In den Nordalpen und den Niederen Tauern hat sich die Lage zwar leicht entspannt, es herrscht aber immer noch große Lawinengefahr! In den südlichen Gebirgsgruppen herrscht erhebliche oder mäßige Lawinengefahr. Derzeit bestehen zwei dominierende Lawinenprobleme: Einerseits findet sich instabiler Triebschnee in allen Expositionen. Aus steilem Fels- und Schrofengelände können sich spontan Schneebrettlawinen oder Lockerschneelawinen lösen und exponierte Verkehrswege gefährden. Im Tourenbereich sind besonders Geländeübergänge und Hohlformen kritisch, wo die Auslösung von Schneebrettlawinen durch geringe Zusatzbelastung möglich ist. Unterhalb von etwa 2000m nimmt südseitig auf Grashängen und in lichten Wäldern die Gleitschneeaktivität stark zu. Aufgrund der Schneemächtigkeit können Gleitschneelawinen große Ausmaße annehmen. Auslaufbereiche von möglichen Gleitschneelawinen sind großräumig zu meiden. Südlich des Alpenhauptkammes liegt ein Altschneeproblem vor. Davon besonders betroffen ist der Nord- und Ostsektor oberhalb der Baumgrenze. Kritische Bereiche für die Auslösung von Schneebrettlawinen sind hier besonders die Übergänge von Bereichen mit viel Schnee zu Bereichen mir wenig Schnee.

Die Daten werden vom ARBÖ aufbereitet und vom jeweiligen Lawinenwarndienst zur Verfügung gestellt.
Alle Angaben ohne Gewähr.


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